What Is Different About Myro Switches?
Die Filter sind die Schlüsselelemente der Lautsprecher von Myro. Finden sich andere konstruktive Elemente auch bei manch anderen Herstellern, so gibt es in den Myro-Frequenzfiltern einzigartige Technologien, welche das präzise Impulsverhalten erst ermöglichen.
Steile Filter und eine Verpolung der Chassis gegeneinander scheiden grundsätzlich aus, weil dadurch die Form der Schallwellen stark verzerrt wird. Einfache Filter erster Ordnung (6 dB / Oktave) finden in der Praxis nicht die Idealbedingungen vor, die für eine korrekte Schallsumme erforderlich wären, da jedes Lautsprecherchassis selbst einen Bandpass darstellt mit den entsprechenden Phasenverschiebungen. Diese addieren sich zu jenen der Filter erster Ordnung. Die 6 dB Filter sind hingegen bei Myro teilweise Bestandteil viel komplexerer Schaltungen, die im wesentlichen die Chassis derart entzerren, dass diese zusammen das richtige Summensignal bilden, und zwar über den gesamten Zeitverlauf. Da die Filter für jedes Chassis und jede Chassis-Kombination individuell ausgelegt werden, gibt es kein einheitliches Schema.
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Datei:Amur Frequenz.jpg |
Beispiel 2: Myro La Musica 2012
Datei:Frequenzgang 305-24.000 1,5m MT-solo+MT-Filter.jpg |
Datei:Frequenzgang 305-24000 H+MT+T+Summe 1,5m.jpg Frequenzgang von Hochtöner (rot), Mitteltieftöner (grün), Tieftöner (ocker) und die Summe (blau) mit jeweils resonanzarmen Flanken |
Die Myro Weichenschaltung lässt Steilheiten von weniger als 6 dB / Okt. in Bereichen zu, wo dies erwünscht ist und erreicht Steilheiten von weit über 30 dB / Okt., wo es erforderlich ist, um einen entsprechenden Fehler zu korrigieren. Für Abweichungen von den 6 dB/Okt.-Flanken gilt, "aber in der Summe linearphasig." Das ist das ausreichende Kriterium für die zeitrichtige Wiedergabe. Ansonsten würden die Sprungantworten nicht perfekt aussehen.
In der Summe entsteht dabei eine Weiche, die im Prinzip "minimalistisch" ist, da sie nur punktuell auf die Fehler jedes Chassis eingeht. Aufgrund dessen lassen sich mit den Myro Frequenzfiltern nur schmalbandige Korrekturen erreichen. Für die Entwicklung impulsdynamisch phasenlinearer Wandler gilt daher: Die Anforderungen an die Übertragungsbandbreite und Linearität sind enorm. Breitbandige Nichtlinearitäten lassen sich hingegen nur mit den eingangs erwähnten Entwicklermethoden korrigieren und taugen daher nicht für zeitrichtige Lautsprecher. Dasselbe gilt für die Serienkonstanz. Und die dynamischen Reserven der verwendeten Systeme müssen überdurchschnittlich sein. So ist die Verwendung hochwertiger Chassis Pflicht und die sorgfältige Vorauswahl zu einem Lautsprecherkonzept ein wesentlicher Bestandteil, um zu einem erfolgreichen Ergebnis zu gelangen.
Es darf kein Fehler in der Konzeption sein, jedes Kriterium ist auch ein Ausschlusskriterium! Solche Anforderungen kosten entsprechend viel Geld.
Datei:La Musica Frequenzweichen.jpg Frequenzweiche der Myro La Musica 2012 |
ContentsDie Dualität elektrischer und mechanischer GrößenUm die besonderen Eigenschaften der Myro Frequenzfilter zu erreichen, wurde ein altes technisches Prinzip reaktiviert und neu umgesetzt. Es ist bekannt, dass sich mechanische und elektronische Systeme physikalisch gleich verhalten, wenn ihre dual zueinander stehenden Größen entsprechend gleich vorkommen. Zum Beispiel verhält sich die Reihenschaltung von elektrischen Kondensatoren exakt genau so wie die Parallelschaltung mechanischer Federn. Die Formeln zur Berechnung des Gesamtverhaltens sind in beiden Fällen gleich. Für andere elektrische und mechanische Größen gibt es entsprechende Zusammenhänge. Die Kenntnis um diese Dualität hat man sich zum Beispiel in früherer Zeit, vor dem Computerzeitalter, zu nutze gemacht, um die Stabilität von Brückenbauwerken zu untersuchen. Um die Konstruktion der Brücke möglichst unanfällig gegen Schwingungen zu gestalten, wurden ihre mechanischen Kenngrößen in eine elektrische Schaltung umgesetzt, welche kostengünstig und ohne Gefahr auf ihre Stabilität und Schwingneigung untersucht wurde. Mit diesen Erkenntnissen und zurück gewandelt in mechanische Größen, konnte anschließend ein Bauwerk mit maximaler Stabilität errichtet werden. |
Sind sogenannte phasenparallele Weichen zeitrichtig?
Die Phasenparallelität von ungleichen Chassis ist ein Mär! Nicht nur, dass es die idealtypischen Chassis in der Realität nicht gibt, schon das unterschiedliche dynamische Verhalten ungleicher Chassis aufgrund unterschiedlicher Membrangrößen und der damit einhergehenden unterschiedlichen Strahlungsimpedanzen macht Phasenparallelität unmöglich. Sie ist ein Konstrukt des Denkens in eingeschwungenen Zuständen und idealisierter Chassis. Die Phasenverschiebungen beginnen aber bereits bei der ersten Halbwelle! Um das zu erfassen, muss man aber auch entsprechende Messungen machen. Wenn man bedenkt, wie groß die Klangunterschiede verschiedener Weichenbauteilqualitäten sind, die man messtechnisch mit unseren "groben" Methoden kaum sichtbar machen kann, dann ist klar, wie groß die klanglichen Auswirkungen grober messbarer Fehler in Relation dazu sind!
Eine Phasenparallelität im Einschwingen gibt es auch innerhalb der +/-1,5 Oktaven oder besser +/-2 Oktaven um die Trennfrequenz herum nicht. Dazu muss man sich nur das Verhalten der einzelnen Chassis im Einschwingen anschauen. Wie schon vorher erwähnt, beginnt die Phasenverschiebung mit der ersten Halbwelle bzw. im Besonderen dort! Und da wirkt die Strahlungsimpedanz hinein. Die Strahlungsimpedanz hat auch eine Wirkung im Zeitverlauf.
Die Phasenparallelität innerhalb des Trennbereichs ist zudem isoliert betrachtet und hat gravierende Auswirkungen auf die Wiedergabe breitbandiger, komplexer Signale. Dabei nützt Phasenparallelität innerhalb von 3 - 4 Okt. nicht viel. Komplexe Signale werden stark verzerrt.
Notch-FilterDie Funktionsweise eines Notch-Filters im Signalweg zum Lautsprecher besteht darin, dass dem Chassis weniger Energie in einem definierten Bereich zugeführt wird. Vieles von dem gilt auch für die Entwicklung digitaler Filter. Man kann nicht nur an einer Stelle den Übertragungsverlauf messen und darauf die Korrekturen anwenden. |
Bauteile
Die Qualität der Frequenzweichenbauteile wird oftmals unterschätzt oder schlicht ignoriert, denn die Frequenzweichen befinden sich im Verborgenen und entziehen sich dem Blick und meistens auch der Fachkenntnis des Betrachters. Dennoch bestimmen sie maßgeblich die Klangqualität. Damit die Frequenzweichenbauteile das Ergebnis nicht wieder mit eigenen Verzerrungen anreichern, müssen sehr hohe Qualitäten verwendet werden. Der Unterschied zwischen einer Bestückung mit "Standard-Qualität" und einer mit exzellenten Bauteilen kann durchaus dem Unterschied von durchschnittlichen zu exzellenten Elektronikkomponenten der Hifi-Anlage entsprechen. Wenn man im Bass mit sogenannten Null-Ohm-Spulen operiert, verliert man kaum etwas an Dämpfung. Manch schlecht sitzende oder oxidierte Steckverbindung oder eine schlechte Lötstelle hat einen höheren Innenwiderstand. Im Interesse des besten klanglichen Ergebnisses finden daher in den Myro Frequenzfiltern ausschließlich sehr hochwertige Bauteile Anwendung. Die Frequenzweichenbauteile werden bei Myro Lautsprechern möglichst direkt miteinander verdrillt. Das zusätzliche Verlöten dient im Wesentlichen der Fixierung. Somit ist ein optimaler Kontakt gewährleistet. Durch die Direktverdrahtung wird die induktive Wechselwirkung von Leiterbahnen und Bauteilen reduziert. Die Bauteile werden zudem durch Dämpfungsmaßnahmen beruhigt, damit Mikrofonieeffekte unterdrückt werden.
Während der Entwicklung der Weichen werden die Bauteile zunächst mithilfe von Kroko-Klemmen verbunden. Die Verbindungen können auf diese Weise schnell variiert werden und die Bauteile haben ausreichend Abstand zueinander. Dies ist wichtig, damit sich insbesondere die Spulen nicht gegenseitig beeinflussen. Ein kleines aber nicht unerhebliches Detail sind die Verbindungskabel mit den Kroko-Klemmen. Die Kontaktstellen können ausreichend hohe Übergangswiderstände aufweisen, um die Auslegung der Bauteilwerte zu manipulieren. Daher wurden eigene Verbindungen geschaffen, die dieses Problem minimieren. Zur Sicherheit wird am Schluss durch Direktverlötung der Bauteile geprüft, besonders bei anfälligen Filtern, ob Kontaktwiderstände im Spiel waren und diese ausgeglichen werden müssen.
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