Are Wide Bands Optimal?
Ein Breitbänder ist im Vergleich mit Mehrwege-Konstruktionen eher ein Schmalbänder. Denn er ist zwar ein Minimalphasensystem, aber eines mit einem sehr schmalen quasi-linearen Übertragungsbereich. Und er ist auch - zumindest bei grober Betrachtung - zwar eine Punktschallquelle, aber eine mit oft sehr ungleichmäßigem Abstrahlverhalten. Ein Breitbänder ist aber frei von den üblichen Phasen- und Impulsproblemen, die sonst in den Übergangsbereichen der Chassis auftreten. Einschränkungen gibt es:
Breitbänder haben gerade an den Enden des Übertragungsbereichs große Schwierigkeiten. Sie sind keine echten leistungsstarken Basslautsprecher. Der beschränkte lineare Hub und die relativ kleine Membranfläche erlauben selten eine nennenswerte Erweiterung der Basswiedergabe bei tiefen Frequenzen, vor allem nicht, wenn man die Zimmerlautstärke überschreitet. |
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Breitbänder haben meist nicht nur einen starken Antrieb, sondern auch sehr leichte Membranen. Daraus resultiert der angegebene, sehr hohe Wirkungsgrad bei einer bestimmten Frequenz. Über die gesamte Bandbreite betrachtet, fällt der Wirkungsgrad aber deutlich geringer aus!
Leichte Membranen sind aber nicht sehr steif, damit entstehen die sogenannten Partialschwingungen. Sie sind das Resultat partieller Membranschwingungen, bei denen die Membran in viele kleine Teilflächen zerfällt, die jede für sich schwingen. Sie besitzen alle jeweils ihr eigenes akustisches Zentrum. Es ist also kein reiner Punktstrahler. Aufgrund dieser auf der Membran verteilten akustischen Zentren, die zudem noch zeitlich variieren, werden zeitversetzte, chaotische Schalladditionen und -subtraktionen erzeugt, welche als Interferenzen zu Unebenheiten im Frequenzgang führen.
Flachmembranlautsprecher wie in der Myro Spirit IV eignen sich noch am ehestens für eine breitbandige Anwendung. Die Resonanzerscheinungen liegen im oberen Hochtonbereich und werden von den Zuhörern oft "nur" als lebendige Höhen wahrgenommen. Dafür überwiegen die Vorteile einer viel tieferen Ankopplung an die Mitteltieftöner als bei den üblichen Hochtönern, was für ein gutmütigeres vertikales Abstrahlverhalten des Gesamtsystems sorgt.
Das Einschwingen Ein zeitrichtiger Lautsprecher sollte einen schnell einschwingenden Hochtöner haben, der bereits die erste Halbwelle korrekt reproduzieren kann. Dies erfordert eine hohe Resonanzfrequenz. Bisher bieten die Accuton Diamanthochtöner die besten Eigenschaften. Der Breitbänder verhält sich aber umgekehrt. Betrachtet man seinen Frequenzgang, so sieht man neben einem recht glatten Verlauf im Mitteltonbereich zu zunehmende Welligkeit im Hochtonbereich. Das sind Resonanzen, welche den Hochtonpegel erzeugen. Wie bei allen Resonanzen handelt es sich um unmodulierten Schall, der keine Musikinformation enthält. Breitbänder geben daher im Hochton kaum Musik wieder, sondern ein chaotisch erzeugtes Frequenzgemisch. Die für die Musik vorhandene Nutzbandbreite ist also sehr viel geringer als der Frequenzgang angibt! Entsprechend hat man den Eindruck, dass es zwar nicht an Hochtonpegel, aber an Auflösung fehlt. Es ist anzumerken, dass im Datenblatt dargestellte Frequenzgänge oft geglättet wurden, die Welligkeit bei der realen Messung also noch deutlich stärker ausfällt. Aufgrund der Trägheit der Membran und der Entstehung von Hochtonresonenzen ist im Hochton mit einer sehr schlechten Reproduktion der ersten Wellenfront rechnen. Abstrahlung unter Winkel |
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