The Nature Of Sounds
Natürliche Schallereignisse gründen im Prinzip auf der Anregung und dem Ausklingen. Am Beispiel einer Gitarren-Saite kann man den Vorgang gut beschreiben. Die Anregung der Saite erfolgt durch die Bewegungsenergie eines Fingers oder eines Plektrons. Die resulierende Initialschwingung der Saite ist ein Geräusch, das im wesentlichen von der Anschlagcharakteristik (Geschwindigkeit, Intensität, Ort) bestimmt wird; der Vorgang startet mit der Transiente des Einschwingvorganges. Das ist die erste Halbwelle, die keine reine Sinushalbwelle darstellt sondern ein Frequenzgemisch mit vielen sehr schnellen (Hochfrequenten) Schallanteilen. Das sieht einer Sinushalbwelle jedoch zum verwechseln ähnlich. Es ist die schnelle Anstiegsflanke, erzeugt durch den Fingerschlag des Gitarristen. Wenn eine Saite gezupft oder ein Percussion-Instrument angeschlagen wird, kann die erste Druckwelle sowohl eine Unterdruck- als auch eine Überdruckwelle sein. Das kann man bei Musikproduktionen sehr gut sehen. Unmittelbar nach der Anregung zwingt das Feder-Masse-System der Saite die Schwingungsfrequenz in Richtung der Resonanzfrequenz der Saite. Erst nach zwei, drei Einschwingimpulsen schwingt die Gitarrenseite in Richtung der Resonanz der Seite aus, bis der Ton verklungen ist bzw. die Seite erneut angezupft wird. Die Schwingungsenergie wird zudem auf dem Gitarrenkorpus übertragen und regt dort weitere Resonanzen an. Die ersten Schallwellen des Vorganges erreichen dessen maximale Lautstärke, wohingegen die nachfolgenden Schwingungen in Richtung der Resonanz der Seite deutlich kleinere Amplituden (eine geringere Lautstärke) beinhalten. |
Das folgende Zitat ist dem Buch "Hifi hören", Vogel Verlag, 1979, von Heinz Josef Nisius entnommen: "Meß- und Hörvergleiche zeigen, dass das Impulsverhalten von Lautsprechern im Hinblick auf höchstmögliche Klangqualität gegebenenfalls wichtiger ist als ein auf ± 2 dB linearisierter Amplitudenfrequenzgang, gleichwohl dieser nicht unwichtig und auch eine Voraussetzung für gutes Impulsverhalten ist. Überspitzt formuliert kann man sagen, dass Impulstreue mit das wichtigste, zumindest das am schwersten zu erfüllende Qualitätskriterium eines Lautsprechers ist. Gleiches gilt auch für Tonabnehmer und Verstärker; beim Verstärker ist es allgemein anerkannt, beim Lautsprecher jedoch nicht. Dass das Impulsverhalten, also das Ein- und Ausschwingverhalten von Lautsprechern, von ausschlaggebender Bedeutung für seine Klangqualität ist, wird erkennbar, wenn man eine monaurale Klavier-Tonbandaufnahme „falsch herum“, von hinten nach vorn abspielt. Auch lang ausgehaltene Akkorde sind dann nicht mehr als Klavierklang zu identifizieren, obwohl, insgesamt gesehen, frequenzamplitudenstatistisch „alles stimmt“. Allerdings sind die zeitlichen Zusammenhänge von Frequenz und Amplitude durcheinandergeraten. Und das verfälscht den Klang." |
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