Are Wide Bands Optimal?
Breitbänder sind scheinbar für zeitrichtige Lautsprecher bestens geeignet, da man bei ihnen ein einziges akustisches Zentrum für einen weiten Bereich annimmt und die Wiedergabe der Punktschallquelle so möglichst nahe kommt. Sieht man aber genauer hin, dann erkennt man, dass Breitbänder vor allem die Nachteile anderer Chassis in sich vereinen und kaum ein Vorteil übrig bleibt. Ein Breitbänder ist im Vergleich mit Mehrwege-Konstruktionen eher ein Schmalbänder. Er ist aber frei von den üblichen Phasen- und Impulsproblemen, die sonst in den Übergangsbereichen auftreten. Einschränkungen gibt es:
Die Verwandschaft zu anderen "zeitrichtigen" Konzepten besteht messtechnisch in der zeitsynchronen Spielweise. Innerhalb des Übertragungsbereichs spielt alles auf den Punkt zusammen. Es entsteht das Gefühl von Natürlichkeit beim Hören. Die höchste Empfindlichkeit unseres Hörorgans liegt in der Mitte des Hörspektrums und bei den Transienten und kann daher mit einem Breitbänder sehr gut bedient werden. Dabei endet der nutzbare Übertragungsbereich oft bei deutlich weniger als 10 kHz. Die Amplitudenwerte im höheren Frequenzbereich sind dann nur eine Überlagerung von Membranresonanzen auf den Tiefpass des Chassis. Breitbänder haben meist nicht nur einen starken Antrieb, sondern auch sehr leichte Membranen. Daraus resultiert der angegebene, sehr hohe Wirkungsgrad. Leichte Membranen sind aber nicht sehr steif, damit entstehen die sogenannten Partialschwingungen. Sie sind das Resultat partieller Membranschwingungen, bei denen die Membran in viele kleine Teilflächen zerfällt, die jede für sich schwingen. Sie besitzen alle jeweils ihr eigenes akustisches Zentrum. Aufgrund dieser auf der Membran verteilten akustischen Zentren, die zudem noch zeitlich variieren, werden zeitversetzte Schalladditionen und -subtraktionen erzeugt, welche als Interferenzen zu Unebenheiten im Frequenzgang führen. |
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Das Einschwingen
Ein Breitbänder vereint die Eigenschaften von Hoch- und Tieftönern. Sein Einschwingverhalten wird damit von einem Hoch- und einem Tiefpass an der unteren und oberen Grenzfrequenz bestimmt. Die Einschwingverzerrungen sind damit ebenso vorhanden wie bei getrennten Hoch- und Tieftönern.
Ein zeitrichtiger Lautsprecher sollte einen schnell einschwingenden Hochtöner haben, der bereits die erste Halbwelle korrekt reproduzieren kann. Dies erfordert eine hohe Resonanzfrequenz. Bisher bieten die Accuton Diamanthochtöner die besten Eigenschaften. Der Breitbänder verhält sich aber umgekehrt. Betrachtet man seinen Frequenzgang, so sieht man neben einem recht glatten Verlauf im Mitteltonbereich zu zunehmende Welligkeit im Hochtonbereich. Das sind Resonanzen, welche den Hochtonpegel erzeugen. Wie bei allen Resonanzen handelt es sich um unmodulierten Schall, der keine Musikinformation enthält. Breitbänder geben daher im Hochton kaum Musik wieder, sondern ein chaotisch erzeugtes Frequenzgemisch. Die für die Musik vorhandene Nutzbandbreite ist also sehr viel geringer als der Frequenzgang angibt! Entsprechend hat man den Eindruck, dass es zwar nicht an Hochtonpegel, aber an Auflösung fehlt. Es ist anzumerken, dass im Datenblatt dargestellte Frequenzgänge oft geglättet wurden, die Welligkeit bei der realen Messung also noch deutlich stärker ausfällt. Aufgrund der Trägheit der Membran und der Entstehung von Hochtonresonenzen ist im Hochton mit einer sehr schlechten Reproduktion der ersten Wellenfront rechnen.
Für den Tiefton fehlt es hingegen an der nötigen Membranfläche.
Im Einschwingen wird aus dem Breitbänder also - entsprechend dem anfänglichen Zitat - ein Chassis, das nur in einem schmalbandigen Bereich eine korrekte Reproduktion liefert.
Abstrahlung unter Winkel
Breitbänder sind außerhalb der Achse in der Regel extrem nichtlinear und daher gibt es auch keine zeitrichtigen Reflexionen im Raum.
Wenn Membranresonanzen den Frequenzgang bei höheren Frequenzen ausmachen und diese vor allem aus Partialschwingungen bestehen, dann wird das nichts mit der Zeitrichtigkeit unter Winkel.
- Fortsetzung folgt -
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