Difference between revisions of "Kenwood KA-80"

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Spartanisch ausgestattet und sehr kompakt im zeitgenössischen "Slim-Line" Design kommt
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Durch Beschränkung auf das Wesentliche, sozusagen 'spartanisch' ausgestattet, in aktuellem "Slim-Line" Design, tritt dieser 'kleine' Kenwood KA-80 auf. Er bietet eine ausgezeichnete, diskret aufgebaute MM-Phono-Vorstufe mit FET-Eingang, die hochpräzise der RIAA-Kurve folgt und verzerrungsfrei hoch aussteuerbar ist. Die einzigen OP's finden sich in der Mikrofon-Vorstufe (für Karaoke!? = überflüssig) und in der Klangregelstufe, die man aus dem Signalweg schalten kann, was zu einem kompletten DC-Signalweg führt! Nicht häufig benutzte Bediengsorgane sind hinter einer Frontplatten-Klappe versteckt und verleihen dem Verstärken ein schlichtes, elegantes Erscheinungsbild. Der Vollmetallaufbau des Verstärkers ergibt ein schweres, stabiles HiFi-Gerät.
dieser kleine Kenwood daher. Er bietet eine gute Phono MM Vorstufe mit FET-Eingang
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und diskretem Aufbau. Die einzigen OPs finden sich in der Microvorstufe und
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Die Endstufen-Hybrid-Bausteine (STK60II) des KA-80 sind keine ganz kompletten Hybridverstärker, sondern beinhalten nur Vor-Treiber/Treiber und Endstufentransistoren (plus zwecks optimaler themischer Kopplung weiterer Bauteile - Dioden und R's) und werden zu Unrecht (!) oft diskriminiert. Wen es interssiert sollte sich die interne Schaltung der STK60II und die von Kenwood gewählte Umgebungsbeschaltung ansehen: Wer etwas von Schaltungstechnik versteht, dem wird ein 'Licht' aufgehen: Alles ist seriös! Seinerzeit nicht gerade billig (598,--DM) wird der KA-80 heute gebraucht gelentlich preiswert angeboten. Dass er mit zwei Netztransformatoren ausgerüstet ist, bedeutet keinen Doppelmonoaufbau, sondern ist der flachen Bauweise geschuldet. Die Ladekapazität der Netzteils-Elkos beträgt bescheidene 2 x 7.5mF/50V (zu niedrige Spannungsfestigkeit), und lässt sich leicht auf z.B. 2 x 15mF/63V Elkos (35x50mm) aufstocken. Es gibt weitere Verbesserungsmöglichkeiten: Die serienmäßige Einstellung der Endstufen-Arbeitspunkte sind zu hoch gewählt. Das führt zu einer (zu!) starken Erwärmung des Verstärkers im Ruhezustand. Deshalb sollte der Endstufen-Ruhestrom (von einem Fachmann!) um 1/3 reduziert werden. Dies wirkt sich klanglich definitiv nicht aus, senkt aber die Ruhe-Betriebstemperatur erheblich. Zwei weitere Elkos (C105/C106) sind seitens der Spannungsfestigkeit unterdimensioniert (25V) und sollten durch 35V-Typen ersetzt werden. Die Widerstände R167/R168 (390Ohm) sollten in 470Ohm/R168 und 560Ohm/R167, jeweils mindesten 3Watt (!) ausgetauscht werden.
in der Klangregelstufe. Die STKs in den Endstufen sind keine kompletten Hybridverstärker
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sondern beinhalten die Endstufentransistoren inklusive HL-Widerstände zwecks optimaler
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Am Besten kommt der 'kleine' Kenwood mit 8 Ohm Lautsprechern mit gutem Wirkungsgrad zurecht, verträgt aber auch Lautsprecher mit 4 Ohm Nennimpedanz; inbesondere dann, wenn man die Ladeelkos wie oben beschrieben vergrößert. Lautsprecher mit Nenn-Impedanzen unter 4 Ohm sollten vermieden werden - dafür ist der KA-80 nicht ausgelegt! Klanglich bietet der Verstärker, wie übrigens auch der dazu passende Analog-Drehkondensator-Tuner KT-80, absolut seriöses, zeitgemäßes Top-HiFi. Wegen seiner Gesamteigenschaften kann man den KA-80 absolut berechtigt als "High-End" verdächtig bezeichnen. An hochwertigen (!) Lautsprechern, die in der Lage sind Versärkerunterschiede aufzulösen, spielt dieser Verstärker klanglich problemlos in der 1. Liga.  
themischer Kopplung. Seinerzeit nicht gerade billig wird der KA-80 heute gebraucht sehr preiswert
 
angeboten. Das er zwei Trafos hat bedeutet aber nicht einen Doppelmonoaufbau sondern ist  
 
wohl eher der flachen Bauweise geschuldet. Die Siebkapazität der Netzteils beträgt recht
 
bescheidene 2 x 7500mF.
 
Am Besten kommt der kleine Kenwood mit 8 Ohm Boxen mit gutem Wirkungsgrad klar,verdaut aber  
 
auch Lautsprecher mit 4 Ohm Nominalimpedanz. Wirklich Niederohmiges sollte aber gemieden
 
werden denn dafür ist er nicht ausgelegt.
 
Klanglich bietet der KA-80,übrigens auch der Tuner KT-80,serious hifi. Ihn als "High-End"
 
verdächtig zu bezeichnen ist jedoch übertrieben. Wenn schon neudeutsch dann ist der
 
KA-80 eher MidFi als High End.
 
  
 
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[[Kategorie:Vollverstärker]]
 
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Revision as of 06:55, 17 January 2015

Daten

Allgemein

  • Hersteller: Kenwood
  • Modell: KA-80B (s)
  • Baujahre: 1981-1986
  • Hergestellt in: Japan
  • Farbe: silber/schwarz
  • Typ: Analog
  • Fernbedienung: nein
  • Leistungsaufnahme: 350 Watt
  • Abmessungen: 440 x 78 x 330 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 7,9 kg
  • Neupreis ca.: 598,00 DM


Anschlüsse

  • Anzahl der Eingänge: 4 + 1
    • Phono MM (2,5 mV / 50 kOhm)
    • Tuner, Aux, Tape Play (150 mV / 50 kOhm)
    • zusätzlich Mikrofon
  • Anzahl der Ausgänge:
    • 1 x Lautsprecher
    • 1 x Kopfhörer
    • Rec-Out 150mV @ 47kOhm


Technische Daten

  • Dauerleistung (bei Klirrfaktor)
    • 8 Ohm: 2x 48 Watt (0,02%)
    • 4 Ohm: 2x 60 Watt (0,7%)
    • brachte in Tests gemessene 2 x 65W @ 8Ohm // 2 x 88W an 4Ohm
  • Dynamikleistung
    • 8 Ohm:
    • 4 Ohm:
  • Gesamtklirrfaktor:
  • Dämpfungsfaktor: > 120 @ 8Ohm
  • Frequenzgang: DC - 450 kHz
  • Signalrauschabstand: Phono 86 dB / Hochpegel 106 dB
  • Stereokanaltrennung: > 68dB
  • Klangregelung: ja
    • Bass: ± 10 dB / 100 Hz
    • Höhen: ± 10 dB / 10 kHz
  • Loudness: ja
  • High Filter: Nein
  • Low Filter (Subsonic): Nein
  • Mute: nein
  • Direct/Line-Straight: ja


Besondere Ausstattungen

  • abklappbare Frontblende
  • Mikrofon einmischbar

Bemerkungen

  • gegenkopplungsarme Endstufenschaltung
  • sehr hohe 'slew rate' - 100V/µsec.
  • Testsieger in vielen Gazetten
  • Referenzgerät seiner Klasse
  • galt als High-End verdächtig

Bemerkungen

Weitere Modelle der gleichen Serie:

Bilder

Berichte

Durch Beschränkung auf das Wesentliche, sozusagen 'spartanisch' ausgestattet, in aktuellem "Slim-Line" Design, tritt dieser 'kleine' Kenwood KA-80 auf. Er bietet eine ausgezeichnete, diskret aufgebaute MM-Phono-Vorstufe mit FET-Eingang, die hochpräzise der RIAA-Kurve folgt und verzerrungsfrei hoch aussteuerbar ist. Die einzigen OP's finden sich in der Mikrofon-Vorstufe (für Karaoke!? = überflüssig) und in der Klangregelstufe, die man aus dem Signalweg schalten kann, was zu einem kompletten DC-Signalweg führt! Nicht häufig benutzte Bediengsorgane sind hinter einer Frontplatten-Klappe versteckt und verleihen dem Verstärken ein schlichtes, elegantes Erscheinungsbild. Der Vollmetallaufbau des Verstärkers ergibt ein schweres, stabiles HiFi-Gerät.

Die Endstufen-Hybrid-Bausteine (STK60II) des KA-80 sind keine ganz kompletten Hybridverstärker, sondern beinhalten nur Vor-Treiber/Treiber und Endstufentransistoren (plus zwecks optimaler themischer Kopplung weiterer Bauteile - Dioden und R's) und werden zu Unrecht (!) oft diskriminiert. Wen es interssiert sollte sich die interne Schaltung der STK60II und die von Kenwood gewählte Umgebungsbeschaltung ansehen: Wer etwas von Schaltungstechnik versteht, dem wird ein 'Licht' aufgehen: Alles ist seriös! Seinerzeit nicht gerade billig (598,--DM) wird der KA-80 heute gebraucht gelentlich preiswert angeboten. Dass er mit zwei Netztransformatoren ausgerüstet ist, bedeutet keinen Doppelmonoaufbau, sondern ist der flachen Bauweise geschuldet. Die Ladekapazität der Netzteils-Elkos beträgt bescheidene 2 x 7.5mF/50V (zu niedrige Spannungsfestigkeit), und lässt sich leicht auf z.B. 2 x 15mF/63V Elkos (35x50mm) aufstocken. Es gibt weitere Verbesserungsmöglichkeiten: Die serienmäßige Einstellung der Endstufen-Arbeitspunkte sind zu hoch gewählt. Das führt zu einer (zu!) starken Erwärmung des Verstärkers im Ruhezustand. Deshalb sollte der Endstufen-Ruhestrom (von einem Fachmann!) um 1/3 reduziert werden. Dies wirkt sich klanglich definitiv nicht aus, senkt aber die Ruhe-Betriebstemperatur erheblich. Zwei weitere Elkos (C105/C106) sind seitens der Spannungsfestigkeit unterdimensioniert (25V) und sollten durch 35V-Typen ersetzt werden. Die Widerstände R167/R168 (390Ohm) sollten in 470Ohm/R168 und 560Ohm/R167, jeweils mindesten 3Watt (!) ausgetauscht werden.

Am Besten kommt der 'kleine' Kenwood mit 8 Ohm Lautsprechern mit gutem Wirkungsgrad zurecht, verträgt aber auch Lautsprecher mit 4 Ohm Nennimpedanz; inbesondere dann, wenn man die Ladeelkos wie oben beschrieben vergrößert. Lautsprecher mit Nenn-Impedanzen unter 4 Ohm sollten vermieden werden - dafür ist der KA-80 nicht ausgelegt! Klanglich bietet der Verstärker, wie übrigens auch der dazu passende Analog-Drehkondensator-Tuner KT-80, absolut seriöses, zeitgemäßes Top-HiFi. Wegen seiner Gesamteigenschaften kann man den KA-80 absolut berechtigt als "High-End" verdächtig bezeichnen. An hochwertigen (!) Lautsprechern, die in der Lage sind Versärkerunterschiede aufzulösen, spielt dieser Verstärker klanglich problemlos in der 1. Liga.

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Kategorie:Vollverstärker