Difference between revisions of "Kenwood KA-80"
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Die Endstufen-Hybrid-Bausteine (STK60II) des KA-80 sind keine ganz kompletten Hybridverstärker, sondern beinhalten nur Vor-Treiber/Treiber und Endstufentransistoren (plus zwecks optimaler themischer Kopplung weiterer Bauteile - Dioden und R's) und werden zu Unrecht (!) oft diskriminiert. Wen es interssiert sollte sich die interne Schaltung der STK60II und die von Kenwood gewählte Umgebungsbeschaltung ansehen: Wer etwas von Schaltungstechnik versteht, dem wird ein 'Licht' aufgehen: Alles ist seriös! Seinerzeit nicht gerade billig (598,--DM) wird der KA-80 heute gebraucht gelentlich preiswert angeboten. Dass er mit zwei Netztransformatoren ausgerüstet ist, bedeutet keinen Doppelmonoaufbau, sondern ist der flachen Bauweise geschuldet. Die Ladekapazität der Netzteils-Elkos beträgt bescheidene 2 x 7.5mF/50V (zu niedrige Spannungsfestigkeit), und lässt sich leicht auf z.B. 2 x 15mF/63V Elkos (35x50mm) aufstocken. Es gibt weitere Verbesserungsmöglichkeiten: Die serienmäßige Einstellung der Endstufen-Arbeitspunkte sind zu hoch gewählt. Das führt zu einer (zu!) starken Erwärmung des Verstärkers im Ruhezustand. Deshalb sollte der Endstufen-Ruhestrom (von einem Fachmann!) um 1/3 reduziert werden. Dies wirkt sich klanglich definitiv nicht aus, senkt aber die Ruhe-Betriebstemperatur erheblich. Zwei weitere Elkos (C105/C106) sind seitens der Spannungsfestigkeit unterdimensioniert (25V) und sollten durch 35V-Typen ersetzt werden. Die Widerstände R167/R168 (390Ohm) sollten in 470Ohm/R168 und 560Ohm/R167, jeweils mindesten 3Watt (!) ausgetauscht werden. | Die Endstufen-Hybrid-Bausteine (STK60II) des KA-80 sind keine ganz kompletten Hybridverstärker, sondern beinhalten nur Vor-Treiber/Treiber und Endstufentransistoren (plus zwecks optimaler themischer Kopplung weiterer Bauteile - Dioden und R's) und werden zu Unrecht (!) oft diskriminiert. Wen es interssiert sollte sich die interne Schaltung der STK60II und die von Kenwood gewählte Umgebungsbeschaltung ansehen: Wer etwas von Schaltungstechnik versteht, dem wird ein 'Licht' aufgehen: Alles ist seriös! Seinerzeit nicht gerade billig (598,--DM) wird der KA-80 heute gebraucht gelentlich preiswert angeboten. Dass er mit zwei Netztransformatoren ausgerüstet ist, bedeutet keinen Doppelmonoaufbau, sondern ist der flachen Bauweise geschuldet. Die Ladekapazität der Netzteils-Elkos beträgt bescheidene 2 x 7.5mF/50V (zu niedrige Spannungsfestigkeit), und lässt sich leicht auf z.B. 2 x 15mF/63V Elkos (35x50mm) aufstocken. Es gibt weitere Verbesserungsmöglichkeiten: Die serienmäßige Einstellung der Endstufen-Arbeitspunkte sind zu hoch gewählt. Das führt zu einer (zu!) starken Erwärmung des Verstärkers im Ruhezustand. Deshalb sollte der Endstufen-Ruhestrom (von einem Fachmann!) um 1/3 reduziert werden. Dies wirkt sich klanglich definitiv nicht aus, senkt aber die Ruhe-Betriebstemperatur erheblich. Zwei weitere Elkos (C105/C106) sind seitens der Spannungsfestigkeit unterdimensioniert (25V) und sollten durch 35V-Typen ersetzt werden. Die Widerstände R167/R168 (390Ohm) sollten in 470Ohm/R168 und 560Ohm/R167, jeweils mindesten 3Watt (!) ausgetauscht werden. | ||
− | Am Besten kommt der 'kleine' Kenwood mit 8 Ohm Lautsprechern mit gutem Wirkungsgrad zurecht, verträgt aber auch Lautsprecher mit 4 Ohm Nennimpedanz; inbesondere dann, wenn man die Ladeelkos wie oben beschrieben vergrößert. Lautsprecher mit Nenn-Impedanzen unter 4 Ohm sollten vermieden werden - dafür ist der KA-80 nicht ausgelegt! Klanglich bietet der Verstärker, wie übrigens auch der dazu passende Analog-Drehkondensator-Tuner KT-80, absolut seriöses, zeitgemäßes Top-HiFi. Wegen seiner Gesamteigenschaften kann man den KA-80 absolut berechtigt als "High-End" verdächtig bezeichnen. An hochwertigen (!) Lautsprechern, die in der Lage sind | + | Am Besten kommt der 'kleine' Kenwood mit 8 Ohm Lautsprechern mit gutem Wirkungsgrad zurecht, verträgt aber auch Lautsprecher mit 4 Ohm Nennimpedanz; inbesondere dann, wenn man die Ladeelkos wie oben beschrieben vergrößert. Lautsprecher mit Nenn-Impedanzen unter 4 Ohm sollten vermieden werden - dafür ist der KA-80 nicht ausgelegt! Klanglich bietet der Verstärker, wie übrigens auch der dazu passende Analog-Drehkondensator-Tuner [[Kenwood KT-80|KT-80]], absolut seriöses, zeitgemäßes Top-HiFi. Wegen seiner Gesamteigenschaften kann man den KA-80 absolut berechtigt als "High-End" verdächtig bezeichnen. An hochwertigen (!) Lautsprechern, die in der Lage sind Verstärkerunterschiede aufzulösen, spielt dieser Verstärker klanglich problemlos in der 1. Liga. |
PS.:Hier hat wohl ein Fan meinen Bericht editiert. KA-80 & KT-80 als 1.Liga zu bezeichnen ist schon ganz schön übertrieben. Es ist gestylte Mittelklasse. | PS.:Hier hat wohl ein Fan meinen Bericht editiert. KA-80 & KT-80 als 1.Liga zu bezeichnen ist schon ganz schön übertrieben. Es ist gestylte Mittelklasse. |
Revision as of 16:53, 4 January 2016
Daten
Allgemein
- Hersteller: Kenwood
- Modell: KA-80 (b/s)
- Baujahre: 1981-1986
- Hergestellt in: Japan
- Farbe: silber/schwarz
- Typ: Analog
- Fernbedienung: nein
- Leistungsaufnahme: 350 Watt
- Abmessungen: 440 x 78 x 330 mm (B x H x T)
- Gewicht: 7,9 kg
- Neupreis ca.: 598,00 DM
Anschlüsse
- Anzahl der Eingänge: 4 + 1
- Phono MM (2,5 mV / 50 kOhm)
- Tuner, Aux, Tape Play (150 mV / 50 kOhm)
- zusätzlich Mikrofon
- Anzahl der Ausgänge:
- 1 x Lautsprecher
- 1 x Kopfhörer
- Rec-Out 150mV @ 47kOhm
Technische Daten
- Dauerleistung (bei Klirrfaktor)
- 8 Ohm: 2x 48 Watt (0,02%)
- 4 Ohm: 2x 60 Watt (0,7%)
- brachte in Tests gemessene 2 x 65W @ 8Ohm // 2 x 88W an 4Ohm
- Dynamikleistung
- 8 Ohm:
- 4 Ohm:
- Gesamtklirrfaktor:
- Dämpfungsfaktor: > 120 @ 8Ohm
- Frequenzgang: DC - 450 kHz
- Signalrauschabstand: Phono 86 dB / Hochpegel 106 dB
- Stereokanaltrennung: > 68dB
- Klangregelung: ja
- Bass: ± 10 dB / 100 Hz
- Höhen: ± 10 dB / 10 kHz
- Loudness: ja
- High Filter: Nein
- Low Filter (Subsonic): Nein
- Mute: nein
- Direct/Line-Straight: ja (DC-gekoppelt)
Besondere Ausstattungen
- abklappbare Frontblende
- Mikrofon einmischbar
Bemerkungen
- gegenkopplungsarme Endstufenschaltung
- sehr hohe 'slew rate' - 150V/µsec.
- Testsieger in vielen Gazetten
- Referenzgerät seiner Klasse
- galt als High-End verdächtig
Bemerkungen
Weitere Modelle der gleichen Serie:
Bilder
Berichte
Durch Beschränkung auf das Wesentliche, sozusagen 'spartanisch' ausgestattet, in aktuellem "Slim-Line" Design, tritt dieser 'kleine' Kenwood KA-80 auf. Er bietet eine ausgezeichnete, diskret aufgebaute MM-Phono-Vorstufe mit FET-Eingang, die hochpräzise der RIAA-Kurve folgt und verzerrungsfrei hoch aussteuerbar ist. Die einzigen OP's finden sich in der Mikrofon-Vorstufe (für Karaoke!? = überflüssig) und in der Klangregelstufe, die man aus dem Signalweg schalten kann, was zu einem kompletten DC-Signalweg führt! Nicht häufig benutzte Bediengsorgane sind hinter einer Frontplatten-Klappe versteckt und verleihen dem Verstärken ein schlichtes, elegantes Erscheinungsbild. Der Vollmetallaufbau des Verstärkers ergibt ein schweres, stabiles HiFi-Gerät.
Die Endstufen-Hybrid-Bausteine (STK60II) des KA-80 sind keine ganz kompletten Hybridverstärker, sondern beinhalten nur Vor-Treiber/Treiber und Endstufentransistoren (plus zwecks optimaler themischer Kopplung weiterer Bauteile - Dioden und R's) und werden zu Unrecht (!) oft diskriminiert. Wen es interssiert sollte sich die interne Schaltung der STK60II und die von Kenwood gewählte Umgebungsbeschaltung ansehen: Wer etwas von Schaltungstechnik versteht, dem wird ein 'Licht' aufgehen: Alles ist seriös! Seinerzeit nicht gerade billig (598,--DM) wird der KA-80 heute gebraucht gelentlich preiswert angeboten. Dass er mit zwei Netztransformatoren ausgerüstet ist, bedeutet keinen Doppelmonoaufbau, sondern ist der flachen Bauweise geschuldet. Die Ladekapazität der Netzteils-Elkos beträgt bescheidene 2 x 7.5mF/50V (zu niedrige Spannungsfestigkeit), und lässt sich leicht auf z.B. 2 x 15mF/63V Elkos (35x50mm) aufstocken. Es gibt weitere Verbesserungsmöglichkeiten: Die serienmäßige Einstellung der Endstufen-Arbeitspunkte sind zu hoch gewählt. Das führt zu einer (zu!) starken Erwärmung des Verstärkers im Ruhezustand. Deshalb sollte der Endstufen-Ruhestrom (von einem Fachmann!) um 1/3 reduziert werden. Dies wirkt sich klanglich definitiv nicht aus, senkt aber die Ruhe-Betriebstemperatur erheblich. Zwei weitere Elkos (C105/C106) sind seitens der Spannungsfestigkeit unterdimensioniert (25V) und sollten durch 35V-Typen ersetzt werden. Die Widerstände R167/R168 (390Ohm) sollten in 470Ohm/R168 und 560Ohm/R167, jeweils mindesten 3Watt (!) ausgetauscht werden.
Am Besten kommt der 'kleine' Kenwood mit 8 Ohm Lautsprechern mit gutem Wirkungsgrad zurecht, verträgt aber auch Lautsprecher mit 4 Ohm Nennimpedanz; inbesondere dann, wenn man die Ladeelkos wie oben beschrieben vergrößert. Lautsprecher mit Nenn-Impedanzen unter 4 Ohm sollten vermieden werden - dafür ist der KA-80 nicht ausgelegt! Klanglich bietet der Verstärker, wie übrigens auch der dazu passende Analog-Drehkondensator-Tuner KT-80, absolut seriöses, zeitgemäßes Top-HiFi. Wegen seiner Gesamteigenschaften kann man den KA-80 absolut berechtigt als "High-End" verdächtig bezeichnen. An hochwertigen (!) Lautsprechern, die in der Lage sind Verstärkerunterschiede aufzulösen, spielt dieser Verstärker klanglich problemlos in der 1. Liga.
PS.:Hier hat wohl ein Fan meinen Bericht editiert. KA-80 & KT-80 als 1.Liga zu bezeichnen ist schon ganz schön übertrieben. Es ist gestylte Mittelklasse. Auf keinen Fall mehr.