Difference between revisions of "Sony PS-B 80"
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+ | * Vollelektronischer Biotracer Tonarm | ||
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+ | * Automatische Einstellung der Tonarmbalance und der Auflagekraft | ||
+ | * Automatischer Antiskatingausgleich | ||
+ | * Elektronische Regelung und Anzeige der Auflagekraft am Frontpanel | ||
+ | * Vollautomatischer über Sensoren gesteuerter Betrieb | ||
+ | * Elektronischer, von der Frontplatte bedienbarer Tonarmlift | ||
+ | * Ausgleichsgewicht zur Anpassung des Armes an schwerere Tonabnehmer (z.Bsp.: Sony XL-55/Pro) | ||
+ | * Schnelles Wiederholspiel, Wiederholspiel bestimmter Teile (Memory) | ||
+ | * Automatische Einstellung auf alle Schallplattenformate mit Sicherheitsautomatik für Tonarm | ||
+ | * Linear BNL-Motor (erreicht die Nominaldrehzahl bereits nach eine Viertelumdrehung (33 UpM)) | ||
+ | * Repeat Funktion, arbeitet als Counter (15 Wiederholungen möglich) | ||
+ | * Tonabnehmer-Stummschaltung beim Abheben des Tonarmes | ||
+ | * durch getrennte Steuerung des Plattentellers und des Tonarmes Cueing möglich | ||
+ | * Automatische Nadelreinigung | ||
+ | * Kurzhubtasten zur Bedienung bei geschlossener Haube | ||
+ | * Gußgehäuse aus resonanzarmen SBMC | ||
+ | * Höhenverstellbare Gel-gefüllte Schockabsorberfüße | ||
+ | * Einstellschablone zur Justage des Überhanges auf der Rückseite der Plattentellerauflage | ||
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+ | == Bemerkungen == | ||
+ | Der PS-B80 gilt vielen als "Mutter" der Plattenspieler mit elektronisch gesteuertem Tonarm. Ob Sony das Teil als reines Technologieprojekt lanciert hat, wie hin und wieder behauptet wird, muß offen bleiben. Fakt ist, daß er, zusammen mit dem Tangentialdreher PS-X 800 aus gleichem Hause, zu den aufwendigsten Drehern im Consumerbereich zählt, den Sony jemals gebaut hat. Der hohe Bauaufwand schlägt sich jedoch unmittelbar im Preis nieder, was zu einer verhältnismäßig geringen Verbreitung beitrug. Das hohe technische Niveau hat aber sicher auch so manchen eher abgeschreckt, denn begeistert, fürchtete man doch ein erhöhtes Ausfallrisiko. Und tatsächlich funktionieren einige der Geräte, insbesondere der Biotracer-Tonarm, heute nicht mehr einwandfrei. Solange der zentrale Prozessorchip aber noch lebt, ist eine Reparatur sehr wohl möglich. Zwar gibt es keine originalen Ersatzteile mehr, aber man kann aktuell verfügbare Austauchelemente (Operationsverstärker, Transistoren, Kondensatoren, etc.) verwenden. Weiterführende Informationen dazu finden sich im HIFI-Forum. | ||
+ | Sony hat damals auf diesen Umstand reagiert und den B80 hinsichtlicht Zuverlässigkeit und Preis überarbeitet. Das wohl prominenteste Ergebnis dieser Bemühungen dürfte der PS-X75 sein, der als Nachfolgemodell gilt. Der Biotracerarm wurde vereinfacht und damit zuverlässiger, verlor jedoch auch einiges an Funktionalität. So entfiel die automatische Antiskatingfunktion (wird hier zusammen mit der Auflagekraft per Poti eingestellt) ebenso wie der servogedämpfte Lifter, der einer konventionellen Lösung mit Bügel wich. Auch die elektronische Anzeige der Stylus Force, die Vorprogrammierung des Aufsetz- und Abhehepunktes, und die Nadelreinigungfunktion fehlen. Der Preis konnte damit aber erheblich niedriger gehalten werden und da die Hauptfunktionen des Biotracerarmes unangetastet blieben, wurde das Gerät ein größerer kommerzieller Erfolg. | ||
+ | Im Handel taucht der B80 heutzutage eher selten auf, insbesondere in funktionsfähigen Zustand. Das Preisniveau im kommerziellen Onlinehandel liegt über dem Neupreis (umgerechnet), im Onlineauktionshandel deutlich darunter, wiewohl die Preise auch hier stetig steigen und der Kauf mit den üblichen Risiken verbunden ist. Der Autor hat letzteren Weg gewählt und so einen intakten PS-B80 erworden, der fehlerfrei arbeitet! Das Gerät ist auf den Bildern zu sehen. Die schwarze Zarge gab es original nicht, sondern wurde entsprechend umlackiert. | ||
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+ | Den Namen "Biotracer" erklärt Sony übrigens so: "In den PS-B80 ist ein Mikrocomputer eingebaut der als "Gehirn" des Tonarmes fungiert und eine solche Vielfalt von Operationen erlaubt, daß die Fähigkeiten des Tonarmes denen eines menschlichen Armes zu ähneln scheinen. Aus diesem Grunde hat Sony diesem Tonarm den Namen "Biotracer" gegeben.! | ||
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+ | == Berichte == | ||
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+ | Audio 1/1980 Test Sony Plattenspieler: "Der denkende Tonarm" | ||
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+ | HiFi-Stereofonie 9/1979 "Tonarm mit Gedächtnis und Gefühl am Sony Plattenspieler PS-B80 | ||
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+ | == Links == | ||
+ | * Plattenspieler PS-80: [http://www.thevintageknob.org/sony-PS-B80.html] | ||
+ | * HiFi Classics [http://www.hifi-studio.de/hifi-klassiker/plattenspieler.htm] | ||
+ | * HIFI-Forum [http://www.hifi-forum.de] | ||
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[[Kategorie:Plattenspieler]] | [[Kategorie:Plattenspieler]] |
Revision as of 12:26, 12 January 2011
Daten
Allgemein
- Hersteller: Sony
- Modell: PS-B80
- Baujahre: 1978 - 1982
- Hergestellt in: Japan
- Farbe: silber, rosenholz
- Leistungsaufnahme: 29 W
- Abmessungen: 500 x 175 x 430 mm (B x H x T)
- Gewicht: ca. 15,0 kg netto
- Neupreis (ohne TA): 3200 DM
Anschlüsse
- Ausgänge: Cinchkabel [vergoldet]
- Eingänge: -
Technische Daten
- Antrieb: Direktantrieb
- Kontrollsystem: Quarzkontrollsystem, Magnetscheiben-Servo-Kontrollsystem
- Motor: Linear-BNL (bürsten- und nutenlos)
- Drehzahl: 33 1/3 und 45 upm
- Gleichlaufschwankungen: ± 0.04% (DIN)
- Rumpelgeräuschabstand: 78 dB
- Plattenteller: 320 mm Ø, Aluminium
- Betriebsart: vollautomatisch, auch manuell bedienbar
- Pitch: -
- Tonarm: Biotracer
Besondere Ausstattungen
- 4-Bit CPU (one-chip microcomputer) MB8841
- Vollelektronischer Biotracer Tonarm
- Rückkopplungssystem zur Unterdrückung niederfrequenter Resonancen
- Automatische Einstellung der Tonarmbalance und der Auflagekraft
- Automatischer Antiskatingausgleich
- Elektronische Regelung und Anzeige der Auflagekraft am Frontpanel
- Vollautomatischer über Sensoren gesteuerter Betrieb
- Elektronischer, von der Frontplatte bedienbarer Tonarmlift
- Ausgleichsgewicht zur Anpassung des Armes an schwerere Tonabnehmer (z.Bsp.: Sony XL-55/Pro)
- Schnelles Wiederholspiel, Wiederholspiel bestimmter Teile (Memory)
- Automatische Einstellung auf alle Schallplattenformate mit Sicherheitsautomatik für Tonarm
- Linear BNL-Motor (erreicht die Nominaldrehzahl bereits nach eine Viertelumdrehung (33 UpM))
- Repeat Funktion, arbeitet als Counter (15 Wiederholungen möglich)
- Tonabnehmer-Stummschaltung beim Abheben des Tonarmes
- durch getrennte Steuerung des Plattentellers und des Tonarmes Cueing möglich
- Automatische Nadelreinigung
- Kurzhubtasten zur Bedienung bei geschlossener Haube
- Gußgehäuse aus resonanzarmen SBMC
- Höhenverstellbare Gel-gefüllte Schockabsorberfüße
- Einstellschablone zur Justage des Überhanges auf der Rückseite der Plattentellerauflage
Bemerkungen
Der PS-B80 gilt vielen als "Mutter" der Plattenspieler mit elektronisch gesteuertem Tonarm. Ob Sony das Teil als reines Technologieprojekt lanciert hat, wie hin und wieder behauptet wird, muß offen bleiben. Fakt ist, daß er, zusammen mit dem Tangentialdreher PS-X 800 aus gleichem Hause, zu den aufwendigsten Drehern im Consumerbereich zählt, den Sony jemals gebaut hat. Der hohe Bauaufwand schlägt sich jedoch unmittelbar im Preis nieder, was zu einer verhältnismäßig geringen Verbreitung beitrug. Das hohe technische Niveau hat aber sicher auch so manchen eher abgeschreckt, denn begeistert, fürchtete man doch ein erhöhtes Ausfallrisiko. Und tatsächlich funktionieren einige der Geräte, insbesondere der Biotracer-Tonarm, heute nicht mehr einwandfrei. Solange der zentrale Prozessorchip aber noch lebt, ist eine Reparatur sehr wohl möglich. Zwar gibt es keine originalen Ersatzteile mehr, aber man kann aktuell verfügbare Austauchelemente (Operationsverstärker, Transistoren, Kondensatoren, etc.) verwenden. Weiterführende Informationen dazu finden sich im HIFI-Forum. Sony hat damals auf diesen Umstand reagiert und den B80 hinsichtlicht Zuverlässigkeit und Preis überarbeitet. Das wohl prominenteste Ergebnis dieser Bemühungen dürfte der PS-X75 sein, der als Nachfolgemodell gilt. Der Biotracerarm wurde vereinfacht und damit zuverlässiger, verlor jedoch auch einiges an Funktionalität. So entfiel die automatische Antiskatingfunktion (wird hier zusammen mit der Auflagekraft per Poti eingestellt) ebenso wie der servogedämpfte Lifter, der einer konventionellen Lösung mit Bügel wich. Auch die elektronische Anzeige der Stylus Force, die Vorprogrammierung des Aufsetz- und Abhehepunktes, und die Nadelreinigungfunktion fehlen. Der Preis konnte damit aber erheblich niedriger gehalten werden und da die Hauptfunktionen des Biotracerarmes unangetastet blieben, wurde das Gerät ein größerer kommerzieller Erfolg. Im Handel taucht der B80 heutzutage eher selten auf, insbesondere in funktionsfähigen Zustand. Das Preisniveau im kommerziellen Onlinehandel liegt über dem Neupreis (umgerechnet), im Onlineauktionshandel deutlich darunter, wiewohl die Preise auch hier stetig steigen und der Kauf mit den üblichen Risiken verbunden ist. Der Autor hat letzteren Weg gewählt und so einen intakten PS-B80 erworden, der fehlerfrei arbeitet! Das Gerät ist auf den Bildern zu sehen. Die schwarze Zarge gab es original nicht, sondern wurde entsprechend umlackiert.
Den Namen "Biotracer" erklärt Sony übrigens so: "In den PS-B80 ist ein Mikrocomputer eingebaut der als "Gehirn" des Tonarmes fungiert und eine solche Vielfalt von Operationen erlaubt, daß die Fähigkeiten des Tonarmes denen eines menschlichen Armes zu ähneln scheinen. Aus diesem Grunde hat Sony diesem Tonarm den Namen "Biotracer" gegeben.!
Bilder
Berichte
Audio 1/1980 Test Sony Plattenspieler: "Der denkende Tonarm"
HiFi-Stereofonie 9/1979 "Tonarm mit Gedächtnis und Gefühl am Sony Plattenspieler PS-B80