Difference between revisions of "Apogee Scintilla Signature"

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Speziell die Hochtonbändchen, aber auch das breite Mitteltonbändchen sind mechanisch SEHR empfindlich. Luftzug oder unvorsichtige Transportbewegungen überdehnen die Korrugierung dieser Bändchen sehr schnell, so dass diese Elemente dann ersetzt werden müssen. Bei der Tiefmitteltonfolie ist die Randeinspannung aus einem Tesa-Moll ähnlichen, PVC-basiertem  Schaumstoff das Problem, dieser zerbröselt aufgrund Weichmacherverlust nach etwa 15 Jahren. Dieser Bedämpfungsschaumstoff ist nicht auswechselbar ohne dabei die Bass-Folie zu zerstören. Eine zersetzte Randeinspannung äußert sich in schnarrenden Begleitgeräuschen, die insbesondere von oberen bis mittleren Bässen (75/150Hz) angeregt werden und sehr störend wirken. Bei einem gebrauchten Exemplar mit Originalfolien bzw. Bändchen ist daher IMMER davon auszugehen, dass diese komplett ersetzt werden müssen. Dieses ist möglich: die Fa. Bergwinkel Audio in Deutschland fertigt die Folien in sehr genauer Anlehnung an die ursprünglichen USA-Apogee-Folien nach. Es gibt ausserdem Restaurateure in Holland, Schweiz, England, USA und Australien, die die CNC-gefertigten australischen Folien der Fa. Graz installieren. Kein billiges Vergnügen, aber dieser, eigentlich schon "Jahrhundert-Lautsprecher" spielt, wenn alles stimmt in Sachen Musikalität und Feinstauflösung - aber nicht in Schalldruck-, so gut wie alles an die Wand was es derzeit neu zu kaufen gibt. Auf jeden Fall mischt dieser LS in der aktuellen 30-50T€ Liga mit. Viele Kenner der Szene sind der Meinung, dass dieser Lautsprecher - gerade in der 1Ohm Version- auch der insgesamt beste Apogee war, der je gebaut wurde. Gerade diese Version hat aber auch Apogee den Ruf der "Ampkiller" eingebracht, obwohl nur dieses eine Modelle in der Palette diese sehr niedrige Impedanz hatte.
 
Speziell die Hochtonbändchen, aber auch das breite Mitteltonbändchen sind mechanisch SEHR empfindlich. Luftzug oder unvorsichtige Transportbewegungen überdehnen die Korrugierung dieser Bändchen sehr schnell, so dass diese Elemente dann ersetzt werden müssen. Bei der Tiefmitteltonfolie ist die Randeinspannung aus einem Tesa-Moll ähnlichen, PVC-basiertem  Schaumstoff das Problem, dieser zerbröselt aufgrund Weichmacherverlust nach etwa 15 Jahren. Dieser Bedämpfungsschaumstoff ist nicht auswechselbar ohne dabei die Bass-Folie zu zerstören. Eine zersetzte Randeinspannung äußert sich in schnarrenden Begleitgeräuschen, die insbesondere von oberen bis mittleren Bässen (75/150Hz) angeregt werden und sehr störend wirken. Bei einem gebrauchten Exemplar mit Originalfolien bzw. Bändchen ist daher IMMER davon auszugehen, dass diese komplett ersetzt werden müssen. Dieses ist möglich: die Fa. Bergwinkel Audio in Deutschland fertigt die Folien in sehr genauer Anlehnung an die ursprünglichen USA-Apogee-Folien nach. Es gibt ausserdem Restaurateure in Holland, Schweiz, England, USA und Australien, die die CNC-gefertigten australischen Folien der Fa. Graz installieren. Kein billiges Vergnügen, aber dieser, eigentlich schon "Jahrhundert-Lautsprecher" spielt, wenn alles stimmt in Sachen Musikalität und Feinstauflösung - aber nicht in Schalldruck-, so gut wie alles an die Wand was es derzeit neu zu kaufen gibt. Auf jeden Fall mischt dieser LS in der aktuellen 30-50T€ Liga mit. Viele Kenner der Szene sind der Meinung, dass dieser Lautsprecher - gerade in der 1Ohm Version- auch der insgesamt beste Apogee war, der je gebaut wurde. Gerade diese Version hat aber auch Apogee den Ruf der "Ampkiller" eingebracht, obwohl nur dieses eine Modelle in der Palette diese sehr niedrige Impedanz hatte.
  
Ein (gravierender?) Nachteil ALLER Apogee-Fullrange Lautsprecher soll nicht unerwähnt bleiben: die Bassfolie neigt zu Nebengeräuschen. Diese können sein: der bereits erwähnte "Buzz" durch defekte Randbedämpfung der Bassfolie, oder durch zu lockere obere/untere Folien-Klemmen (leicht zu beheben). Ferner durch parasitäre Schwingungen z.B. der Frontmaske oder von Frequenzweichenbauteilen (mit etwas Aufwand behebbar). Ein Wah-wah-ähnliches Geräusch entsteht durch Aufschwingen der Bassfolie bei bestimmten Frequenzen, meist sehr schmalbandig im Bereich 200 bis 400Hz. Letzteres Problem ist sehr schwer oder garnicht lösbar. Obwohl dieses Phänomen bei reinen Sinustönen bereits bei geringsten Pegeln stark in Erscheinung treten kann, ist es bei Musik zum Glück eher selten zu hören. Wenn dann vornehmlich bei langsam gespielter akustischer Gitarre. Es ist möglich, dass die ab den frühen 90er Jahren sinusförmig (statt gerade) ausgeführten horzizontalen Leiterbahnschnitte der Bassfolie das Problem mehr oder minder stark gemildert haben. Jedenfalls sind für dieses Problem auch die handwerklich sehr akkurat ausgeführten Graz-Folien sehr anfällig.   
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Ein (gravierender?) Nachteil ALLER Apogee-Fullrange Lautsprecher soll nicht unerwähnt bleiben: die Bassfolie neigt zur Anregung oder Produktion von Nebengeräuschen. Diese können sein: der bereits erwähnte "Buzz" durch defekte Randbedämpfung der Bassfolie, oder durch zu lockere obere/untere Folien-Klemmen ("upper/lower clamps", rel. leicht zu beheben). Ferner durch parasitäre Schwingungen z.B. der Frontmaske oder von Frequenzweichenbauteilen (mit etwas Aufwand behebbar). Viel schlimmer ist ein Wah-wah-ähnliches Geräusch, welches durch Aufschwingen der Bassfolie bei bestimmten Frequenzen, meist sehr schmalbandig mit Mittenfrequenzen im Bereich 200 bis 400Hz entsteht. Es handelt sich hier wohl um lokal ausgebildete stehende Wellen der Folie selbst. Letzteres Problem ist sehr schwer oder garnicht lösbar. Obwohl dieses Phänomen bei reinen Sinustönen bereits bei geringsten Pegeln (unter einem Volt KLemmenspannung) stark in Erscheinung treten kann, ist es bei Musik zum Glück eher selten zu hören. Wenn dann vornehmlich bei langsam gespielten, einzeln angerissenen Saiten akustischer Gitarre. Es ist möglich, dass die ab den frühen 90er Jahren sinusförmig (statt gerade) ausgeführten horzizontalen Leiterbahnschnitte der Bassfolie das Problem mehr oder minder stark gemildert haben. Jedenfalls sind für dieses Problem besonders auch die handwerklich sehr akkurat ausgeführten Graz-Folien sehr anfällig. Möglicherweise waren die zufällig wirkenden Unregelmässigkeiten bei den Überlappungen und Fehlstellen der Kaptonträgerfolie bei den Originalfolien auch schwingungshemmendInteressantwerweise wird dieses Thema in Diskussionsforen selten oder nie behandelt. Einzig ein Test verschiedener Apogees 1988 in "Audio Critic" hat das Problem beschrieben. 
  
 
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Revision as of 01:33, 23 October 2011

Die Scintilla ist bzw. war der zweite sogenannte Bändchen-Lautsprecher (nach dem Apogee-Debut mit dem spektakulären "Fullrange"), den Apogee herausgebracht hat. Das Paar wurde in den späteren 80er Jahren für den erstaunlich geringen Preis von 3.500,- USD angeboten. Es handelt sich hier um einen Vollbereichs Dipol- Magnetostaten, ausgeführt als Dreiwegesystem mit vier(!) ca. 12 mm schmalen Alu-Hochtonbändchen: zwei vorne und zwei gegenphasig (!)arbeitende hinten, dadurch wird der Hochtonbereich von einer Art pulsierendem, schlankem Zylinder abgestrahlt. Ferner einem ca. 45mm breiten Alu- Mitteltonbändchen, alle fünf Wandler in EINEM gemeinsamen, sehr starken Magnetspalt. Beide Systeme bestehen ausschließlich aus korrugiertem (Wellprofilierung) Alumium ohne Kapton-oder Mylarfolie zur Verstärkung, die Länge beträgt etwa 1350 mm. Aufgrund dieser Bauart sind diese Bändchen extrem niederohmig (insbesondere damals für die meisten Verstärker schwierig), aber vor allem sehr leicht. Im Gegensatz zu fast allen späteren Mittel-Hochtönern sind dieses Bändchen "einzügig" ausgeführt, deswegen die Niederohmigkeit, aber gerade dadurch auch der hervorragende Klang, denn nur diese Bauform erlaubt es ohne die Kunststoffträgerfolie auszukommen. Die gesamte "Membran" ist hier gleichzeitig der angetriebene Leiter, frei hängend im Magnetfeld. Der Tiefmitteltonbereich wurde/wird wie bei allen anderen Vollbereichs "Bändchen" Apogees mit einem folienverstärkten "Quasiribbon" wieder gegeben. Die Leiterbahnen sind mäanderförmig ausgeführt, hinter den Leiterbahnen befindet sich eine Lochplatte mit -hoffentlich (leider nicht immer der Fall) - in Beziehung zur Stromflussrichtung in den Leiterbahnen korrekt aufgeklebten Magnetreihen. Es gab zwei Mäanderzuschnitte: ca. 34 mm breite Leiterbahnen für die berühmte 1-Ohm Version und ca. 16,5mm schmale, für eine reine 4 Ohm und eine von 1 nach 4 Ohm umklemmbare Version. Eine ganz frühe Version hatte einen Übertrager zur Impedanzerhöhung, aber davon wurden nur ganz wenige gebaut. Insgesamt wurden zu "Lebzeiten" von Apogee nach Schätzungen etwa 1000 Paare Scintillas in den USA hergestellt, davon sollen ca. 40 Paar nach Deutschland geliefert worden sein. Der extrem gute, hochaufgelöste und dabei immer äußerst musikalische Klang wird primär den Mittel- und Hochbändchen speziell in der 1 Ohm bzw. der in 1 Ohm betriebenen umschaltbaren Version nachgesagt. Die knappe 1 Ohm Impedanz stellt für alle diejenigen Endstufen ein Problem dar, die mittels höher interner Betriebsspannung (über +/-63 Volt DC) und relativ wenigen Ausgangstransistoren, z.B. 4...6 pro Seite) auf eher höhere Lastwiderstände (4...8Ohm) ausgelegt sind. Endverstärker mit geringeren internen Betriebspannungen (bis +/-56V DC) und mindestens 6 Ausgangstransistoren pro Kanal haben damit kein Problem. Ähnliches gilt für Röhrenendstufen, sofern die Ausgangsübertrager auf 2 oder besser 1Ohm geschaltet bzw. gelötet werden können, und mindestens 6, besser 8 Leistungsendpentoden pro Seite vorhanden sind. Speziell die Hochtonbändchen, aber auch das breite Mitteltonbändchen sind mechanisch SEHR empfindlich. Luftzug oder unvorsichtige Transportbewegungen überdehnen die Korrugierung dieser Bändchen sehr schnell, so dass diese Elemente dann ersetzt werden müssen. Bei der Tiefmitteltonfolie ist die Randeinspannung aus einem Tesa-Moll ähnlichen, PVC-basiertem Schaumstoff das Problem, dieser zerbröselt aufgrund Weichmacherverlust nach etwa 15 Jahren. Dieser Bedämpfungsschaumstoff ist nicht auswechselbar ohne dabei die Bass-Folie zu zerstören. Eine zersetzte Randeinspannung äußert sich in schnarrenden Begleitgeräuschen, die insbesondere von oberen bis mittleren Bässen (75/150Hz) angeregt werden und sehr störend wirken. Bei einem gebrauchten Exemplar mit Originalfolien bzw. Bändchen ist daher IMMER davon auszugehen, dass diese komplett ersetzt werden müssen. Dieses ist möglich: die Fa. Bergwinkel Audio in Deutschland fertigt die Folien in sehr genauer Anlehnung an die ursprünglichen USA-Apogee-Folien nach. Es gibt ausserdem Restaurateure in Holland, Schweiz, England, USA und Australien, die die CNC-gefertigten australischen Folien der Fa. Graz installieren. Kein billiges Vergnügen, aber dieser, eigentlich schon "Jahrhundert-Lautsprecher" spielt, wenn alles stimmt in Sachen Musikalität und Feinstauflösung - aber nicht in Schalldruck-, so gut wie alles an die Wand was es derzeit neu zu kaufen gibt. Auf jeden Fall mischt dieser LS in der aktuellen 30-50T€ Liga mit. Viele Kenner der Szene sind der Meinung, dass dieser Lautsprecher - gerade in der 1Ohm Version- auch der insgesamt beste Apogee war, der je gebaut wurde. Gerade diese Version hat aber auch Apogee den Ruf der "Ampkiller" eingebracht, obwohl nur dieses eine Modelle in der Palette diese sehr niedrige Impedanz hatte.

Ein (gravierender?) Nachteil ALLER Apogee-Fullrange Lautsprecher soll nicht unerwähnt bleiben: die Bassfolie neigt zur Anregung oder Produktion von Nebengeräuschen. Diese können sein: der bereits erwähnte "Buzz" durch defekte Randbedämpfung der Bassfolie, oder durch zu lockere obere/untere Folien-Klemmen ("upper/lower clamps", rel. leicht zu beheben). Ferner durch parasitäre Schwingungen z.B. der Frontmaske oder von Frequenzweichenbauteilen (mit etwas Aufwand behebbar). Viel schlimmer ist ein Wah-wah-ähnliches Geräusch, welches durch Aufschwingen der Bassfolie bei bestimmten Frequenzen, meist sehr schmalbandig mit Mittenfrequenzen im Bereich 200 bis 400Hz entsteht. Es handelt sich hier wohl um lokal ausgebildete stehende Wellen der Folie selbst. Letzteres Problem ist sehr schwer oder garnicht lösbar. Obwohl dieses Phänomen bei reinen Sinustönen bereits bei geringsten Pegeln (unter einem Volt KLemmenspannung) stark in Erscheinung treten kann, ist es bei Musik zum Glück eher selten zu hören. Wenn dann vornehmlich bei langsam gespielten, einzeln angerissenen Saiten akustischer Gitarre. Es ist möglich, dass die ab den frühen 90er Jahren sinusförmig (statt gerade) ausgeführten horzizontalen Leiterbahnschnitte der Bassfolie das Problem mehr oder minder stark gemildert haben. Jedenfalls sind für dieses Problem besonders auch die handwerklich sehr akkurat ausgeführten Graz-Folien sehr anfällig. Möglicherweise waren die zufällig wirkenden Unregelmässigkeiten bei den Überlappungen und Fehlstellen der Kaptonträgerfolie bei den Originalfolien auch schwingungshemmend. Interessantwerweise wird dieses Thema in Diskussionsforen selten oder nie behandelt. Einzig ein Test verschiedener Apogees 1988 in "Audio Critic" hat das Problem beschrieben.

Preise: Es gab Zeiten, da konnte man ein gebrauchtes und fast immer auch kaputtes Paar "Scinnies" für 500€/$ oder weniger bekommen, aber das ist jetzt leider vorbei. Selbst defekte Exemplare bringen derzeit 1500€/$ und mehr, für ein überholtes Paar sind 8 bis 10T€ und mehr anzulegen. Für eine Überholung sollten 5 bis 10T€ eingeplant werden, je nach Aufwand, der über einen reinen Folientausch hinausgeht, z.B. für eine Lackierung oder einen Neuaufbau der wegen der niedrigen Übergangsfrequenz zum Mitteltöner hin aufwändigen Frequenzweichen. Ein Selbstaustausch der Folien ist extrem schwierig und geht mit Sicherheit schief. Sogar den Experten gelingt diese Aktion nicht immer auf Anhieb.

Seit Anfang 2011 wird dieser Lautsprecher in Deutschland wieder hergestellt, Preis um 20T€ pro Paar. Eine passende Stereo-Endstufe speziell für die alte und neue Scintilla wird auch angeboten, Preis um 9T€.

Ein paar Daten noch: Höhe: ca. 150cm, Breite unten 83cm, oben 74cm, Dicke: 9cm (ohne Fußplatte); Gewicht: verschiedene Angaben: 75 bzw. 90kg/Stck.; Trennfrequenzen: verschiedene Angaben: 500Hz/3kHz und 300Hz/900Hz, Steilheit 6dB pro Octave; Empfindlichkeit: 79dB/Wm; Impedanz: 1 oder 4 Ohm; Übertragungsbereich +-3dB: 25Hz bis 20kHz

Anmerkung: Der Autor besitzt mehrere Apogees, darunter auch Scintillas und hat diese Zeilen nach bestem Wissen geschrieben.