Difference between revisions of "Sony PS-X 9"

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Der PS-X9 war damals (1977) als Einbau-Studio-Plattenspieler konstruiert worden. Eine Einbauzarge oder ein Subchassis wurde nicht angeboten. Er war das Spitzenmodell der gesamten SONY-Plattenspielerproduktion. Im Rahmen der ESPRIT-Serie (SONY'80) wurde er auch als Highend-Plattenspieler angeboten. Die Messwerte des schweren quarzstabilisierten Laufwerks mit Direktantrieb waren sehr gut. Eine weitere Besonderheit war der Schnellstart und der eingebaute MC/MM-Entzerrer(vor)verstärker, der gut mit dem vormontierten XL55Pro-System (handverlesene Version des XL-55 in einer Headshell) harmonierte. Leider kam der Plattenspieler zu spät auf den Markt und war zu teuer um den Durchbruch zu erlangen. Im High End Bereich waren Denon (z.B. DP-100/M) und Technics mit direkt getrieben Geräten bereits vertreten. Im Studiobereich dagegen waren vergleichbare EMT-Modelle mit entsprechenden Ausgängen (XLR, Studiopegel) weltweit bereits gut eingeführt.  
 
Der PS-X9 war damals (1977) als Einbau-Studio-Plattenspieler konstruiert worden. Eine Einbauzarge oder ein Subchassis wurde nicht angeboten. Er war das Spitzenmodell der gesamten SONY-Plattenspielerproduktion. Im Rahmen der ESPRIT-Serie (SONY'80) wurde er auch als Highend-Plattenspieler angeboten. Die Messwerte des schweren quarzstabilisierten Laufwerks mit Direktantrieb waren sehr gut. Eine weitere Besonderheit war der Schnellstart und der eingebaute MC/MM-Entzerrer(vor)verstärker, der gut mit dem vormontierten XL55Pro-System (handverlesene Version des XL-55 in einer Headshell) harmonierte. Leider kam der Plattenspieler zu spät auf den Markt und war zu teuer um den Durchbruch zu erlangen. Im High End Bereich waren Denon (z.B. DP-100/M) und Technics mit direkt getrieben Geräten bereits vertreten. Im Studiobereich dagegen waren vergleichbare EMT-Modelle mit entsprechenden Ausgängen (XLR, Studiopegel) weltweit bereits gut eingeführt.  
  
Der PS-X9 ist aufgrund dieser Tatsachen sehr selten geblieben und erlangt heute einen hohen Liebhaberwert. Drei Beispiele: (1) Mit einer defekten EMT-Tondose (vertrocknete Gummis) wurde der PS-X9 im Okt. 2006 für 8.050 EUR! bei ebay versteigert. Zu einem echten Verkauf kam es offenbar nicht, denn der gleiche Plattenspieler wurde im Nov. 2006 zu einem Sofort-Kauf-Preis von 3.100 EUR erneut angeboten und verkauft. (2) Wiederum im zweiten Ansatz wurde bei ebay im Okt. 2008 ein Originalgerät mit dem Abtastsystem XL-55 PRO für 4.999 UR per Sofortkauf veräußert. (3) Ein drittes Modell mit XL-55 PRO und neuer Plexiglasabdeckung, angeboten bei hifi4me.de und audioanalog.at für 6.999 EUR, fand in der Zeit von März bis Oktober 2008 keinen Käufer. Hier wurden entweder zu wenig Interessenten erreicht oder es wurde eine kritische Preisgrenze überschritten.
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Der PS-X9 ist aufgrund dieser Tatsachen sehr selten geblieben und erlangt heute einen hohen Liebhaberwert. Drei Beispiele: (1) Mit einer defekten EMT-Tondose (vertrocknete Gummis) wurde der PS-X9 im Okt. 2006 für 8.050 EUR! bei ebay versteigert. Zu einem echten Verkauf kam es offenbar nicht, denn der gleiche Plattenspieler wurde im Nov. 2006 zu einem Sofort-Kauf-Preis von 3.100 EUR erneut angeboten und verkauft. (2) Wiederum im zweiten Ansatz wurde bei ebay im Okt. 2008 ein Originalgerät mit dem Abtastsystem XL-55 PRO für 4.999 EUR per Sofortkauf veräußert. (3) Ein drittes Modell mit XL-55 PRO und neuer Plexiglasabdeckung, angeboten bei hifi4me.de und audioanalog.at für 6.999 EUR, fand in der Zeit von März bis Oktober 2008 keinen Käufer. Hier wurden entweder zu wenig Interessenten erreicht oder es wurde eine kritische Preisgrenze überschritten.
  
 
   
 
   

Revision as of 13:08, 5 October 2008

Daten

Allgemein

  • Hersteller: Sony
  • Modell: PS-X 9
  • Baujahre: 1977 - 1984
  • Hergestellt in: Japan
  • Farbe: Laufwerk schwarz, Tonarm matt vernickelt
  • Leistungsaufnahme: 50 W
  • Abmessungen: 54 x 45 x 22 cm (B x T x H)
  • Gewicht: 35 kg
  • Neupreis ca.: 4000 DM (2000 EUR) inkl. XL-55 Pro


Anschlüsse

  • Eingänge:
    • Vorverstärker (HA):
      • Empfindlichkeit: < 10 mV an 100 Ω
      • Verstärkung: 36 dB (1 kHz)
      • Frequenzgang: 10 Hz - 500 kHz, +0/-1 dB
    • Entzerrerverstärker (EQ):
      • Empfindlichkeit: < 240 mV
      • Impedanz: 25/50/100 kΩ (wählbar)
      • Kapazitive Belastung: 100/200/400 pF (wählbar)
      • Signalrauschabstand: 87 dB (IHF-A)
      • Klirrgrad: < 0,005 % (1 V, 20 - 20.000 Hz)
  • Ausgang:
    • LINE OUT 150mV (max. 14 V) an 600 Ω
    • Verstärkung: 63 dB (1 kHz, HA+EQ)
    • Signalrauschabstand: 80 dB (IHF-A, HA+EQ)


Technische Daten

  • Antrieb: Direktantrieb, quarzgesteuert
    • Motor: Linear BSL (brushless and slotless) dc servo motor
    • Drehzahl: 33 1/3 und 45 upm
    • Gleichlaufschwankungen: ± 0,03 % (DIN), ± 0,02 % (bewertet)
    • Rumpelgeräuschabstand: 75 dB (DIN-B), 80 dB (IHF-A)
    • Plattenteller: 38 cm Ø (15")
  • Betriebsart: keine Startautomatik, autom. Tonarmrückführung, Lift
  • Pitch: ± 6 %
  • Tonarm: J-Tonarm (PUA-9), effektive Länge: 264 mm, Gesamtlänge: 356 mm, Überhang: 14 mm
  • Tonabnehmer: XL-55 PRO (serienmäßig), Moving Coil System in Magnesium-Kopf


Besondere Ausstattungen

  • Einbauchassis ohne Konsole oder Subchassis
  • sehr großer Plattenteller (Ø 38 cm) und entsprechend langer Tonarm
  • schnellstartend, daher Faderstart möglich (Hochlaufzeit 1/8 Umdrehung bei 33 1/3 upm, 1/5 Umdrehung bei 45 upm)
  • kabelgebundene Fernbedienung RM-90 (Reject - Start/Stop)
  • Vor-Vorvertärker plus Entzerrer-Vorverstärker (EQ - Bypass - HA+EQ)
  • frei von Netzbrumm durch pulsgeregeltes Schaltnetzteil (PPS)


Bemerkungen

Der PS-X9 war damals (1977) als Einbau-Studio-Plattenspieler konstruiert worden. Eine Einbauzarge oder ein Subchassis wurde nicht angeboten. Er war das Spitzenmodell der gesamten SONY-Plattenspielerproduktion. Im Rahmen der ESPRIT-Serie (SONY'80) wurde er auch als Highend-Plattenspieler angeboten. Die Messwerte des schweren quarzstabilisierten Laufwerks mit Direktantrieb waren sehr gut. Eine weitere Besonderheit war der Schnellstart und der eingebaute MC/MM-Entzerrer(vor)verstärker, der gut mit dem vormontierten XL55Pro-System (handverlesene Version des XL-55 in einer Headshell) harmonierte. Leider kam der Plattenspieler zu spät auf den Markt und war zu teuer um den Durchbruch zu erlangen. Im High End Bereich waren Denon (z.B. DP-100/M) und Technics mit direkt getrieben Geräten bereits vertreten. Im Studiobereich dagegen waren vergleichbare EMT-Modelle mit entsprechenden Ausgängen (XLR, Studiopegel) weltweit bereits gut eingeführt.

Der PS-X9 ist aufgrund dieser Tatsachen sehr selten geblieben und erlangt heute einen hohen Liebhaberwert. Drei Beispiele: (1) Mit einer defekten EMT-Tondose (vertrocknete Gummis) wurde der PS-X9 im Okt. 2006 für 8.050 EUR! bei ebay versteigert. Zu einem echten Verkauf kam es offenbar nicht, denn der gleiche Plattenspieler wurde im Nov. 2006 zu einem Sofort-Kauf-Preis von 3.100 EUR erneut angeboten und verkauft. (2) Wiederum im zweiten Ansatz wurde bei ebay im Okt. 2008 ein Originalgerät mit dem Abtastsystem XL-55 PRO für 4.999 EUR per Sofortkauf veräußert. (3) Ein drittes Modell mit XL-55 PRO und neuer Plexiglasabdeckung, angeboten bei hifi4me.de und audioanalog.at für 6.999 EUR, fand in der Zeit von März bis Oktober 2008 keinen Käufer. Hier wurden entweder zu wenig Interessenten erreicht oder es wurde eine kritische Preisgrenze überschritten.


Weitere Modelle der gleichen Serie: Das Service Manual nennt zum PS-X9 die Ausführungen AEP und E. Eine dieser Ausführungen besitzt seitliche Tragegriffe.

Bilder

Gute Bilder findet man unter den unten aufgeführten englischen Links

Berichte

Links

  • Direct Drive Museum - Sony [1]

Geschichtlich sehr informative englische Quellen sind für ...

  • den Plattenspieler PS-X 9: [[2]]
  • den Tonarm PUA-9: [[3]]
  • das Tonabnehmersystem XL-55 PRO: [[4]]

Kategorie:Plattenspieler